inpro entwickelte bereits in den 1990er Jahren die logistische Planungssoftware in ProLog. Mit dieser Software wurde erstmals eine ganzheitliche Logistikkostenoptimierung zwischen allen beteiligten Zulieferern und Abnehmern im Automobilbau realisiert. Die Partner erhielten ein Planungswerkzeug, mit dem Teile von Logistikketten und deren mögliche Alternativen unternehmensübergreifend in einer einheitlichen Software modelliert und bewertet werden konnten. So war es möglich, schnell die kostenoptimale Variante auszuwählen. inProLog wurde weltweit für die Planung von Lieferbeziehungen eingesetzt und war eine wichtige Vorläuferentwicklung integrierter Supply-Chain-Management-Systeme.

In der innerbetrieblichen Produktionslogistik erfolgt die Nachschubversorgung von Fertigungslinien heute oft über getaktete Routenzüge, die das Transportvolumen bündeln. Angesichts der Vielzahl von Teilen, die in bestimmten Mengen innerhalb fest definierter Zeitfenster bereitzustellen sind, ist die Planung schlanker Logistikprozesse ohne leistungsfähige Software-Unterstützung zeitaufwändig und fehleranfällig.

Das von inpro entwickelte Software-Modul OptiRoute kombiniert Routenbildung, -taktung und -führung in Verbindung mit der Behälterauswahl für unterschiedliche Transportmittel. Dadurch können signifikante Steigerungen der Transportleistungen erreicht werden. Die späteren Aufwände lassen sich mittels logistischer Kennzahlen nach dem Wertstromprinzip optimieren – schon lange bevor in die eigentliche Umsetzung investiert wird. Für diese anspruchsvolle Aufgabe kommen bionische Algorithmen zum Einsatz. Jeder Optimierungslauf erzeugt auf Knopfdruck mehrere Alternativen. Im Vorfeld können Transportmittel (Stapler, Schlepper), Algorithmus (Heuristik, Ameise), Anzahl Routen (min. und max.), Auflösung (Segment, Station, Sachnummer) und Behältervariation (an, aus) eingestellt werden.

Die Software wurde 2009 in das Planungssystem MALAGA der ZIP GmbH integriert und so industriell verfügbar gemacht. In zahlreichen Projekten bei Volkswagen und Daimler stellte die inpro-Routenoptimierung ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis und zeigte in den Logistikkosten Einsparpotenziale von bis zu 50% und eine Verringerung der Planungszeiten um ca. 50%.

„Der bei inpro entwickelte Ansatz der Prozesskostenrechnung in der Logistik, in dem erstmals alle Elemente einer Lieferkette berücksichtigt werden konnten, hat zu großen Einsparungen geführt und war eine wichtige Vorläuferentwicklung der modernen Supply-Chain-Management-Systeme.“

Prof. Dr. Siegfried Fiebig, Werkleitung und Fahrzeugbau Wolfsburg, Volkswagen AG